Karl Wessels: "Achter Böm' un Busch"

Min Hus lett achter Böm un Busch
un achter Steen un Sand.
Do springt de Becke dür den Grund,
do greunt det grote Land.

De Vüegelkes singt schmöd un sacht
bie'n ersten Morgenschien,
un Blaumen giäl un Blaumen witt
könnt garnich bunter sin.

Un oambds, dann goht de Stärnkes op,
de Mone schient so witt,
'nen golden Strieb van sinen Schien
he in de Becke schmitt.

Ick schlop un dröm - un freue me
det ganze Liäwen lank.
Wo Menschen wiet van ene wuont,
da gifft ken Striet off Stank.

Män eenen es', de günnt me nech
min Glück an'n Wieschenrand,
det es' de Dod - dä grippt no me
met sine kolle Hand.

He päckt me an un schert sick nech
an mine grote Freud;
o Här, et stärwt sick doch so schwor
do achter Sand un Heid.

De Bläumkes kommt un Vüegelkes
un Sonne, Mon un Stärn
un seggt: "Nu bliew no'n bettken hier,
du gehs' jo doch nech gärn."

Ick kann nech bliewen, lot me gohn,
wat sall ick hier no daun?
Den Garen un det Ackerland
lot nu de Jungens baun.

Dieses Gedicht von Karl Wessels wurde 1927 im Vestischen Kalender auf Seite 58 und 1930 in den Gladbecker Blättern auf Seite 80 veröffentlicht.

Mit einigen Änderungen an der Plattdeutschen Schreibweise wurde es 1976 im Vestischen Kalender und 1991 im Heft 22 "Kirchhellener Poeten" der Schriftenreihe des Vereins- für Orts- und Heimatkunde abgedruckt.


letzte Änderung: 19.07.2012 Impressum - Datenschutz