Karl Wessels: "Nebel und Licht"

Nebel und Licht

Wolkengraues Nebelmeer
Dunkelt mir den Tag,
Legt sich auf mein Herze schwer,
Aengstigt seinen Schlag. -

Krähen ächzen, hier und dort,
Scheuchen Tauben auf,
Schwirren kreisend fort und fort
Zu dem Nebelhauf.

Von den Bäumen fällt im Fall
Welkes Blatt und Laub,
Murmelt hohlen, toten Schall:
Du auch wirst zu Staub. -

Ihr habt recht, doch wißt ihr nicht,
daß dem Totenreich
Folgt ein Auferstehungslicht
Tausend Sonnen gleich?

Dieser Glaubenssonne Schein
Licht mir worden ist.
Leuchte mir zum Himmel ein
Lieber Herre Christ.

Karl Wessels + (Kirchhellen)


Dieses Gedicht von Karl Wessels wurde im Vestischen Kalender 1934 auf Seite 93 veröffentlicht.


letzte Änderung: 06.06.2009 Impressum - Datenschutz