Die Emschergenossenschaft weist mit Informationstafeln auf die Baumaßnahmen hin.
Zur besseren Lesbarkeit hier der Text von der Tafel:
Die Emscher und ihre zahlreichen Nebenläufe - ein Gewässernetz von rund 350
Kilometer Länge - sind seit den 20er Jahren technisch ausgebaute offene
Schmutzwasserläufe. Bergsenkungen waren damals an der Tagesordnung, so dass der
Bau unterirdischer Abwassersammler nicht sinnvoll war. Heute, mit zunehmendem
Abklingen des Bergbaus, ist das System offener Abwasserläufe nicht mehr zwingend
erforderlich.
Die Emschergenossenschaft wird in den kommenden Jahres das Schmutzwasser
vollständig unter die Erde verbannen und die abwasserfreien Gewässer
entsprechend den heutigen Anforderungen ökologisch umgestalten.
Die Boye ist von ihrer Quelle bis zur Mündung in die Emscher rund 13
Kilometer lang. Zusammen mit ihren Nebenläufen bildet sie ein 90 Kilometer
langes, weit verzweigtes Gewässersystem, das insgesamt ein Gebiet von 77 km²,
eine Fläche von 15.000 Fußballfeldern entwässert. Etwa 158 Menschen leben hier.
Wurden Ende des 19. Jahrhunderts der Mittel- und Unterlauf der Boye zu offenen,
begradigten Schmutzwasserläufen ausgebaut, so blieb der Oberlauf weitgehend als
Reinwasserlauf erhalten. Durch den Bergbau sind jedoch auch hier große Teile des
Geländes abgesunken. Das führt dazu, dass das Wasser nicht mehr ungehindert
Richtung Emscher abfließen kann und sich in den flacher gelegenen Gebieten
sammelt. Im Extremfall kann es zu Überschwemmungen kommen.
In enger Absprache mit der Stadt Bottrop und der Deutschen Steinkohle AG wird
die Emschergenossenschaft bis zum Abklingen des Bergbaus kontinuierlich
Maßnahmen zur Sicherung der Vorflut und des Hochwasserschutzes ergreifen.
Als eine der ersten langfristigen Maßnahmen entsteht jetzt auf Höhe der Straße
"Am Schleitkamp" ein neuer Retensionsraum. Dieses Regenrückhaltebecken ist eine
Art Zwischenspeicher im Gewässer. Bei starken Regenereignissen wird das Wasser
hier gesammelt, bevor es verzögert und reguliert wieder abgegeben wird. Das Ziel
ist es, die weiter unterhalb gelegenen Grundstücke und Gebäude gegen
Überflutungen zu schützen. Der neue Retensionsraum ist so ausgelegt, dass er im
Jahre 2020 bis zu 8.000 m³ Wasser aufnehmen kann - so viel, wie etwa 25.000
Badewannen.
Die Bauarbeiten beginnen im Juli 2005 und erstrecken sich über etwa drei
Monate.
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