1945: Bau des Pfarrheimes

Erst nach 1945 bekam die Pfarrgemeinde eigens Räumlichkeiten, um sich auch außerhalb des Gottesdienstes zu versammeln, etwa in Vereinen, Gruppen oder bei geselligen Veranstaltungen. Größere religiöse Vortragsveranstaltungen fanden in der Kirche, kleinere in der Sakristei oder in dem Pastorat statt. Alle anderen Zusammenkünfte, etwa von Vereinen, Gruppen oder gesellige Veranstaltungen der kirchlichen Standesvereine, wie Theater, Nikolausfeier, Kaffee für die Erstkommunikanten am Morgen ihrer Erstkommunion - zwischen der Kommunionmesse und dem Hochamt - , Chorproben des Kirchenchores u. a., fanden im Saale Söller, später Buschler statt.

Ausgenommen die Zeit des 2 Weltkrieges, weil der Saal vom Militär besetzt war.

Es war ein Anliegen von Pfarrer Franke, pfarreigene Räume für Vortragsveranstaltungen, kirchliche Arbeitskreise, gesellige Abende, Theateraufführungen der kirchlichen Vereine (Kirchenchor, Knappen- und Arbeiterverein, Frauengemeinschaften), Jugendfeste u. a. zu schaffen. Was ihm während der Zeit des II. Weltkrieges versagt blieb, schaffte er sofort nach Kriegsende. Unter seiner Regie wurde das erste Pfarrheim in Grafenwald errichtet. Die Aschebetonsteine für die Umfassungsmauern wurden in Eigenleistung gefertigt und später vermauert. Holzteile von ehemaligen Wehrmachtsbaracken aus der Kriegszeit, wie Dachabdeckungen, Türen, Fenster, Zwischenwände wurden zusammengetragen und am und im Pfarrheim verbaut. Es fehlten weder die Bühne für die Laienspielscharen, noch die Heizung, noch die Toiletten. Viele Grafenwälder haben mit ihrem Pastor Hand angelegt. In kurzer Zeit hatten die "Wöller" ihr Pfarrheim in Selbsthilfe "betriebsfertig". Es diente nun als Versammlungsort für die gesamte Gemeinde.

Grafenwald  

Später wurden der Bühnenbereich und die Umkleideräume verbessert und ihm Pfarrsaal ein neuer Fußboden verlegt. Für die Toiletten wurde ein eigener Toilettentrakt  errichtet. Ein Teil des Pfarrheimes wurde zu einem Konferenzraum umgestaltet. Hier waren auch die Wandschränke für die Fahnen der kirchlichen Standesvereine eingebaut.

Der Raum diente an den Sonntagen auch der Pfarrbücherei.

Das Pfarrheim stand an der Maystraße und musste beim Bau der neuen Kirche abgerissen werden.

 


Text entnommen aus: o. V.: Festschrift 90 Jahre Kirche - 70 Jahre Pfarre, 1989
Bild entnommen aus: Johannes Lanfermann: 25 Jahre Heilige Familie Grafenwald, 1996


letzte Änderung: 25.02.2007 Impressum - Datenschutz