1949: Feier "50 Jahre Kirchweihe"

Dazu berichtete die Bottroper Volkszeitung am 02.11.1949:

Am letzten Sonntag, am 30.10.1949, feierte die katholische Gemeinde zur Heiligen Familie in Kirchhellen-Grafenwald die 50. Wiederkehr der Kirchweihe.

Dieser denkwürdige Tag wurde recht würdig durch eine 14-tägige Volksmission vorbereitet. Als Missionare wirkten die Patres: Kreutz, Lückerath und Pfeiffer aus dem Redemptoristenkloster in Kirchhellen. Nach Aussagen der Herren Patres war der Besuch der Predigten und somit die gesamte Aktivität der "Wöller" recht gut. Im Verlauf der 14-tägigen Mission ragten aus dem Rahmen der Predigten besonders die Herz-Jesu-Feier, die Marien-Feier und nicht zuletzt auch die Kinder-Segnung der Kleinen und Kleinsten hervor. Wenn sie auch noch so für uns unverständliche Lieder singen, sagte Pater Kreutz, unser himmlische Vater versteht das Lallen der kleinsten Seelchen.

In der Schlussfeier der Mission am Sonntag sang der Kirchenchor "Cäcilia" und die Gläubigen erneuerten das Taufgelübde. Anschließend begann die Kirchweihfeier. Die Pfarrkinder zogen mit Fackel versehen in Prozessionsordnung um die Kirche und nahmen vor dem neuen Missionskreuz Aufstellung.

Das Allerheiligste trug der frühere Kaplan der Gemeinde hochw. Herr Rüve. Es folgte die Segnung des Kreuzes und die Würdigung des denkwürdigen Tages durch den Missionar Kreutz. Daran schloss sich das Treuegelöbnis der Gemeinde, an den Wahrheiten der Kirche festzuhalten, an. Nach der Segensspendung spielte die Musikkapelle das "Te deum laudamus" und die ganze Gemeinde stimmte in die Jubelhymne mit ein.

In den Notizen des früheren Hauptlehrers der Schule Grafenwald, Herrn Wilhelm Grafe, findet sich folgende Darstellung:

Oktober 1949:

Vor 50 Jahren wurde die Kirche in Grafenwald geweiht. Das war Grund genug, das Goldene Jubiläum feierlich zu begehen. Für eine äußere Feier langten die Mittel nicht. Die wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Kriege waren noch zu schlecht. Dafür war die Beteiligung an der inneren kirchlichen Feier einer großen Volksmission um so besser. Drei Patres aus dem Klemenskloster hielten täglich vier Predigten: um 6, 8, 16 und 20 Uhr. 90% der Bevölkerung machte mit. Für die Schulkinder waren an drei Tagen Predigten. Außerdem hielten die Patres jeden Morgen in der Schulmesse eine kurze Kinderlehre.

Zur Erinnerung an die Volksmission wurde auf dem Kirchplatz ein Missionskreuz errichtet. Ein Fackelzug beschloss die gnadenvollen Tage.

Ostern 1950, zum Goldenen Kirchenjubiläum, stifteten die Grafenwälder einen neuen Altaraufbau aus handgeschmiedeten Kupfer und Messing, von einem Bottroper-Kunsthandwerker.

Die Rohstoffe stammten aus restlichen Kriegsmaterial wie Granathülsen und Kartuschen.


entnommen aus: Johannes Lanfermann: 25 Jahre Heilige Familie Grafenwald, 1996


Grafenwald Grafenwald
Alternative Vorderseite
Grafenwald
Gemeinsame Rückseite

Die Gebetszettel zur Gemeindemission wurden von Theo Große-Holtfort und Gisela Täpper zur Verfügung gestellt.


letzte Änderung: 18.07.2010 Impressum - Datenschutz