Mit Abbruch der alten Kirche verstummte das Glockengeläut. Die beiden Glocken waren vorher aus dem Kirchturm geholt worden.
Zwölf Jahre lang waren keine eigenen Glocken mehr zu hören, aber das Anliegen der Gemeinde nach einem eigenen Glockengeläut verstummte in dieser Zeit nicht. Finanzielle Gründe hinderten daran, mit dem Bau der neuen Kirche auch einen Glockenträger zu bauen und Glocken anzuschaffen.
Nachdem die Versammlungsräume im Untergeschoss der Kirche insoweit hergerichtet und eine Orgel angeschafft war, wurde der Wunsch der Gemeinde nach einem eigenem Glockengeläut immer deutlicher und nachhaltiger.
In einer Versammlung der Gemeinde am 6.11.1981 über das Problem "Glocken in Grafenwald", waren die Anwesenden sich schnell einig, sobald als möglich den langjährigen Wusch zu realisieren und einen Glockenturm mit einem klangvollen Glockengeläut anzuschaffen. In dieser Versammlung wurde auch die "Aktion Glockenbau Grafenwald" ins Leben gerufen, von der 10 Personen als Mitarbeiterkreis dem Kirchenvorstand bei der Verwirklichung des Vorhabens helfend zur Seite standen.
Kritische Stimmen, die sich nach bekannt werden der "Glockenpläne" hier und da gemeldet haben, konnten später durch die freudige Überraschung bei den Ergebnissen der Spenden und Kollekten und anderen Sammlungen beruhigt werden.
Zeichnungen für den Bau des Glockenturmes wurden unter Mitwirkung des Architekten unseres Kirchenzentrums, Herrn Dipl. Ing. Bernd Kösters, Münster, erstellt, mit dem Bergbau wegen der erforderlichen Bergschadenssicherungen abgesprochen und der Bischöflichen Baubehörde zur Genehmigung vorgelegt, nachdem das Spendenaufkommen eine gesichtete Finanzierung der Maßnahme erwarten ließ.
Der Glockensachverständige des Bistums, Herr Heinrich Krempel, wurde ebenfalls für die Beschaffung der Glocken eingeschaltet. Von den beiden alten Glocken konnte keine für das neue Geläut gebraucht werden, weil beide für das Gesamtgeläut sich tonlich nicht in die Klangreihe der neuen Glocken eingliedern ließen. Eine Glocke von nicht besonderer Qualität wurde bei Anschaffung der neuen Glocke in Zahlung gegeben; die andere wurde als zusätzliche Glocke für besondere Anlässe, etwa Totenglocke, zurückbehalten.
Im August 1983 wurde mit den Ausschachtungsarbeiten, die Störzone des Bergbaus meidend, begonnen.
Am 7.9.1983 wurden die 20 m langen und 24 Tonnen schweren Seitenteile des Glockenturms von der Firma DUHA aus Haselünne in Niedersachsen über die Autobahn nach Grafenwald transportiert. Hier wurden sie am folgenden Tage mit einem großen Kran in das vorbereitete Fundament eingefügt. Sie können im Falle von Bergsenkungen hydraulisch wieder ins Lot gebracht werden. Der Glockenturm hat eine achteckige Form, vier Betonscheiben als Seitenteile und vier Zwischenöffnungen, die mit Holz verkleidet sind, und einem pyramidenförmigen Turmhelm. Auf diese Weise stellt er ein würdiges Wahrzeichen für Grafenwald dar. Das Turmdach wurde vom Zimmermeister Bernhard Grewer, Kirchhellen, gezimmert und am 16.9.1983 aufgesetzt. Dieser "Helm" bringt den Turm von 20 auf 23 m Höhe. Der Hahn auf dem Turmhelm wurde von dem Dachdeckermeister Gudel aus Raesfeld fachmännisch in ein Kugellager der Helmspitze eingefügt. Am 18.9.1983 wurde der Grundstein gesegnet und im Fundament des Glockenturmes eingelassen. |
Die Bilder wurden von Wilhelm Fockenberg zur Verfügung gestellt.
Text entnommen aus: o. V.:
Festschrift 90 Jahre Kirche - 70 Jahre Pfarre, 1989
Bild entnommen aus: Johannes Lanfermann:
25 Jahre Heilige Familie
Grafenwald, 1996
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