1984: Glocken für den Glockenturm

Die Glockenanlage besteht aus vier Glocken. Sie können einzeln oder zusammen aus der Sakristei heraus elektrisch bedient werden. Zum "Engel des Herrn" - mittags, 12.00 Uhr - und abends um 18.00 Uhr läuten die Glocken über eine Automatik. Die Tonfolge der Glocken nennt man das Präfations-Motiv, entsprechend dem Beginn der lateinischen Präfation.

Alle vier Glocken tragen Inschriften, drei davon entsprechend dem Patronat unserer Pfarre "Heiligen Familie".

Christusglocke:
Ton G'
660 Kg schwer
Inschrift: Jesus Christus: Anfang und Ende - gestern, heute und in Ewigkeit

Marienglocke:
Ton B'
380 Kg schwer
Inschrift: Da sagte Maria: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mit geschehe nach deinem Wort". (Luk. 1.38)

Josefglocke:
Ton C,,
270 Kg schwer
Inschrift: Heiliger Josef, Beschützer der Hl. Familie, wache über das Haus Gottes.

Die Inschrift der vierten Glocke sollte an Franz May erinnern, der sich um die Errichtung der ersten Seelsorgestelle und den Bau der ersten Kirche in Grafenwald, um die Jahrhundertwende, sehr verdient gemacht hatte.

Franziskusglocke:
Ton D,,
190 Kg schwer
Inschrift: Gelobt seist Du, mein Herr! Mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens. (St. Franziskus)

Außerdem soll die Franziskusglocke den Blick auf Franz von Assisi richten, der heute gern als Heiliger der Friedensbemühungen in aller Welt angerufen wird.

Alle Glocken sind zudem mit dem Namen der Pfarre Hl. Familie und ihrem Siegel versehen. Das Siegel hat folgende Umschrift: "Heilige Familie, leite stärke und beschütze uns!"

Die Glocken wurden am 17.03.1984 in der Glockengießerei Johannes Mark, in Brockscheid bei Daun, in der Eifel, gegossen. Über 100 Grafenwälder fuhren aus diesem Anlass mit zwei Bussen und einigen PKW nach Brockscheid, um beim Guss der Glocken dabei zu sein. Nach dem Transport nach Grafenwald wurden die Glocken zunächst in der Kirche aufgebaut, wo sie am 29.03.1984 unser Bischof, Dr. Reinhard Lettmann weihte. Die Kirche war voll besetzt. Während der Weihehandlung sagte der Bischof: "Mögen die Glocken viele Menschen daran erinnern, dass es einen Herrgott gibt und mögen viele der Einladung der Glocken zum Gottesdienst folgen, damit die Gemeinde ein Brückenkopf sei in unserer Welt:"

Grafenwald   Der Bischof überzeugt sich nach der Weihe vom guten Klang der Glocken.

Nach der Predigt bat unser Pastor den Bischof um "Aussonderung der Glocken aus der Welt" - um die Weihe der Glocken. Nach der Weihe folgte der Bischof gern der Aufforderung, die Klöppel der neuen Glocken von Hand zu bewegen, um die zum erstenmal in ihrer Heimat erklingen zu lassen.

Pfarrer Fögeling dankte dem Bischof für all die Unterstützung in den vergangenen Jahren. Anschließend sagte er: "Der äußere Bau der Kirche ist mit der Anschaffung der Glocken und dem Bau des Glockenturms beendet. Aber der innere Bau muss weitergehen."

Beim ersten Geläut der Glocken im Glockenturm, Ostern 1984, konnten viele Grafenwälder sagen: "Ein Stück davon gehört mir." Hieraus kann man ermessen, welche Freude die "Wöller" hatten, als sie nach 12 Jahren wieder eigene Glocken hören konnten.


Entnommen aus: Johannes Lanfermann: 25 Jahre Heilige Familie Grafenwald, 1996


letzte Änderung: 19.02.2007 Impressum - Datenschutz