Im Jahre 1775 kam es in den nördlich von Bottrop gelegenen Wäldern zu einem Streitfall zwischen den Bottroper und Kirchhellener markenberechtigten Bauern. Die Bottroper, genannt sind: Schurmann, Schewe, Unterberg, Jörgensmann, Pickert, Knippenburg und Pickenbrock, versuchten bei der Schweinemast in dem Grafenwald und in dem der Äbtissin von Essen zugehörigen Fernewald, das selbe Recht der Mast den Kirchhellenern streitig zu machen.
In einer notarisch abgefassten Klageschrift des Kirchhellener Holz- und Markenrichters Eggentorp heißt es: "Einige Tage vor dem Fest St. Catharina haben einige Bottroper Eingesessene spontativ Kirchhellener Schweine im Grafen- und Essendischen Wald geschüttet. (d.h. festgehalten gegen Lösegeld), hierauf die Kirchhellener mit Recht Repressalien in die Hand genommen und zehn Stück Bottroper Schweine aufgetrieben und zur Holzbande gebracht. Die Bottroper hingegen, ihren Fehler und Übertretung agnosziert (erkannt), haben die, den Kirchhellenern enthaltenen Schweine wieder restituiert (wiedererstattet), nicht aber den dadurch erlittenen Schaden."
Am 9. Oktober 1775 versöhnten sich die Bottroper wieder mit dem Holz- und Markenrichter Eggentrop und den Kirchhellenern nach Begleichung der Forderung von: 1 Reichstaler, 30 Silbergroschen für dreitägiges Futter für die 10 Schweine, 2 Reichstaler für entstandenen Schaden an die Kirchhellener Bauern und 40 Silbergroschen für Notarkosten.
entnommen aus: Karl Schophaus: Zur Geschichte von Bottrop, Einzelberichte / Zeichnungen, Band 5 der Schriftenreihe "Beiträge zur Bottroper Geschichte" der Historischen Gesellschaft, Bottrop 1984, Seite 49
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