Karte: Grenze der Schule 1872

Grafenwald

1872 gibt es Überlegungen neben der Schule in Kirchhellen weitere Schulen in Ekel und Holthausen zu bauen. Holthausen umfasste damals das Gebiet des heutigen Holthausens und Grafenwalds. Die Schule Holthausen wurde später in Schule Grafenwald umbenannt.

Der Gemeindeverordnete Franz May, der sich für die Schule in Holthausen (heute Grafenwald) stark macht, macht dabei folgenden Vorschlag für die Grenze des neuen Schulbezirkes:

"Als Grenze der Holthausener Schule bezeichne ich den Weg, welcher von der sogenannten Sträterei an der Düsseldorfer Grenze auf Janknecht und von da in ziemlich gerader Linie auf die Dorsten-Oberhausener Chaussee bei dem Wirt Heinrich Jandewerth führt, dann die Verlängerung dieses Weges bis auf den Weg, welcher in der Hohen Heide vom Hollbeck auf Weiß führt, dann dieser Weg bis unterhalb Scheidgen, dann den Weg welcher von Scheidgen auf den Brabecker Mühlenteich bis zur Gladbecker Gemeindegrenze führt. Der Schulbezirk der Holthauser Bauerschaftsschule soll mithin den Theil der Gemeinde Kirchhellen umfassen, welcher südlich von bemerkter Linie liegt."

Die Gemeindegrenzen Kirchhellens sind in oben gezeigten neueren Karte in rosa eingezeichnet. Aufgrund der Beschreibung konnte die nördliche Grenze in rot eingezeichnet werden.

Die Sträterei liegt auf Dinslakener Gebiet. Der Name "Sträterei" soll von der Familie Sträter stammen. Die Düsseldorfer Grenze ist die Grenze zwischen Westfalen (Regierungsbezirk Münster) und dem Rheinland (Regierungsbezirk Düsseldorf). Janknecht lag an der Ecke Alter Postweg / Lehmschlenke. Die Dorsten-Oberhauser Chausee ist die Straße von Dorsten nach Oberhausen, die heutige Bottroper Straße. An dessen Kreuzung mit dem Brabeckerweg liegt heute noch die Gaststätte Jandewerth-Beyer. Hollbeck liegt an der Ecke Burgstraße / Dorfheide. Die Straße, die von Hollbeck auf Weiß führt und die Grenze bildet, ist die heutige Töfflingerstraße. "Scheidgen" fand sich in einer alten Flurkarte als Bezeichnung des späteren Hauses Büsken und heutigen Hauses Wittinghofer am Burenbrock. Mit dem "Brabecker  Mühlenteich" müsste der "Brabecker Mühlenbach" gemeint sein. Dieser bildet die Grenze zu Gladbeck.

Ob diese geplante Grenzziehung wirklich umgesetzt wurde, wäre noch zu klären. Bei der Gründung der Schule in Holthausen (Vorläufer der jetzigen Gregorschule) im Jahr 1892 galt diese Grenzziehung jedenfalls nicht (mehr), da bei einigen Kindern, die innerhalb dieser Grenzen wohnten, angegeben ist, dass diese von der Johannes-Schule Kirchhellen an die neue Schule "überwiesen" wurden.


letzte Änderung: 02.10.2009 Impressum - Datenschutz