Im Heimatmuseum in Bottrop befindet sich eine Akte über den Münzfund, die aus der Gemeindeverwaltung Kirchhellen stammt.
Dem Landesamte ist von dem Gelegenheitsfund fernmündlich Mitteilung gemacht worden. Hr. Assessor Graf von der Schulenburg hat das Gespräch in Empfang genommen und angeordnet, daß nach Sicherstellung der Münzen ein kurzer Bericht zu erstatten sei. Er habe Landjägermeister ?Ahrens bereits beauftragt die Münzen polizeilich einzuziehen.
+ + +
Landjäger Grube ist ebenfalls von hier aus heute ersucht worden die Münzen
von den Leuten einzuziehen und hier abzuliefern.
K. 25/II 1930
Kirchhellen, den 25.II 1930
Der Förster Bodemann, Kirchhellen, Holthausen No 90 wohnhaft erscheint und erklärt:
Bei den Kultivierungsarbeiten einer Parzelle der Gewerkschaft Nordlicht Flur 22 der Gemeinde Kirchhellen haben die Arbeiter Wilhelm Basten und Theodor Brinkert beide in Holthausen wohnhaft eine große Anzahl alte Münzen gefunden. Die Münzen stammen anscheinend aus dem 16. Jahrhundert. Einige Münzen sind noch gut erhalten, so daß die Jahreszahl noch leserlich ist. M. E. handelt es sich um Silbermünzen von der Grafschaft Cleve und dem Erzbistum Cöln. Zum größten Teil werden sich die Münzen noch im Besitz der beiden Arbeiter befinden. Verschiedene Münzen werden diese schon an andere Personen abgegeben haben.
Ich bitte zu veranlassen, daß die Münzen wieder eingesammelt werden, da sich Herr Thyssen als Grundstücksbesitzer das Eigentumsrecht vorbehalten hat. Ich habe heute Herrn Thyssen gebeten die Geldstücke dem hiesigen Museum zur Verfügung zu stellen, Die Münzen lagen in einem total morsch gewordenen Holzschuhe der mit grobem Leinen umwickelt war und sich etwa 40 cm tief in der Erde befand,
v. g. u.
E. Bodemann
z w. V.
Rade,
A.O. Inspektor.
Der Bürgermeister. Kirchhellen, 27. Febr. 1930
Abt. I
An
die Gewerkschaft Nordlicht
Grundstücksverwaltung
in
Mülheim Ruhr
Hindenburgstraße
Am 22. dieses Monats sind bei Kultivierungsarbeiten auf einem Grundstück der Gewerkschaft Nordlicht hierselbst alte Münzen gefunden worden, die aus der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts stammen. Es handelt sich um kleinere Münzen, die stark angegriffen, von Grünspan überzogen und kaum erkennbar sind. Die Münzen haben für die Geschichte der engeren Heimat Bedeutung, aber keinen materiellen Wert.
Bezugnehmend auf § 8 des Ausgrabungsgesetzes vom 26.3.1914 (G.J.J.41) wird die Ablieferung an die Gemeinde Kirchhellen hiermit beantragt. Die Münzen sollen dem Museum hierselbst überwiesen werden. Etwaige dortige Wünsche auf Überlassung von Münzen bitte ich mitteilen zu wollen.
Wie hier bekannt geworden ist, gehen dort viele Gesuche auswärtiger Museen auf Überlassung von Münzen ein. Die Gemeinde ist bereit, soweit möglich, auch anderen Museen von diesen Münzen zu überlassen und bitte ich, etwaige Anfragen nach hier weiterleiten zu wollen. Die Einziehung der bereits in Händen dritter befindlichen Münzen wird von hier aus veranlaßt.
Die O.Landjäger Grube und Kollmar sind mit der Einsammlung der Münzen
beauftragt worden.
K. 27. II 1930
Rade. A.O.Insp.
K. 5/3 1930
Gl. Oberlandjäger Grube lieferte folgende Münzen ab.
am 27. II 30 339 Stück
" 3. III 30
250 Stück
Holthausen, den 7.4.1930
Zurück nach Feststellung. Dieckmann und Brinkert sind nach ihren Angaben nicht mehr im Besitze von Münzen.
Grube,
Oberlandjäger.
V.
Ladung des Th. Brinkert und des Wilhelm Basten.
K. 7.4.1930
d. B.
A
Kirchhellen, den 10.4.1930
Der Arbeiter Wilhelm Basten wohnhaft Kirchhellen Holthausen No 9 erscheint auf Ladung und erklärt:
Theodor Brinkert und ich haben bei der Urbarmachung einer Parzelle in
Grafenwald eine Anzahl Münzen gefunden. Gezählt haben wir dieselben nicht. Ich
habe einen Teil genommen und Brinkert hat den Rest an sich genommen. Ich habe
die Münzen an den Oberlandjäger Grube abgeliefert. Vorher hatte ich bereits
einige Stücke
a an Lehrer Wessels,
b " Pfarrer Vissing und
c an Förster Bodemann
abgegeben. Andere Personen haben von mir keine Münzen erhalten.
Ich habe auch keine Münze mehr im Besitze.
v. g. uz.
W. Basten
Invalide Theodor Brinkert, Kirchhellen, Holthausen No 79/3 erklärt:
Von dem Münzenfund habe ich keine Münze mehr im Besitze. Ich habe dieselben restlos an den Oberlandjäger Grube abgeliefert. Vorher habe ich dem Wirt Bernhard Bornemann K. Holthausen 7 - 10 Stück gegeben. Dann habe ich dem Beigeordneten Dieckmann etwa 10 - 15 Stück überlassen. Dieser wollte die Münzen reinigen. Davon hat er die Mehrzahl zurück gegeben. Nach dem Funde waren auch einige Kinder auf der Parzelle ob und wieviel Münzen die Kinder noch gefunden haben, weiß ich nicht.
Soweit ich unterrichtet bin, hat der Oberlandjäger die Münzen von den Kindern
bereits eingezogen.
v. g. u.
Theodor Brinkert
zur Startseite | letzte Änderung: 27.07.2012 | Impressum - Datenschutz |