Hier berichten wir über Paketsammlungen der ARG für Mozyr im Frühjahr und Herbst 2010.
Eine E-Mail von Uli Spickenbaum :
Nur 14 Stunden bis zum letzten??????????
Am 21.10.2010. fuhren die beiden LKW die Hilfsgüter nach Mozyr bringen sollten, zum Zoll nach Gelsenkirchen. Aus unerfindlichen Gründen wurden beim Zollamt die beiden LKW nicht verplombt. Anscheinend gibt es auch in Deutschland Zollbeamte, die ihre Vorschriften so auslegen, dass es an der weiß russischen Grenze zu Schwierigkeiten kam. Der Start in Gelsenkirchen verzögerte sich schon um 3 Stunden. So weit so gut.
Die Fahrt mit einer Übernachtung bis zur polnischen Grenze verlief reibungslos. Dort angekommen (9 Uhr 10), verlief der Durchlauf normal. Nach 3 Std. 20 Min konnte der polnische Zoll verlassen werden.
Bei der Ankunft am weiß russischen Zoll (12 Uhr 30) verlief zunächst alles normal. Passkontrolle, Sichtkontrolle der beiden LKW alles ok. Als wir unsere Laufzettel erhalten hatten begann der „Spaß“. Der im letzten November neu eröffnete Terminal hat 72 Schalter, an denen man sich Stempel für Stempel auf seinem Laufzettel erarbeiten muss. Wenn man nicht alle Stempel bekommt, wird es nichts mit der Einreise. Es hatte so etwas wie ein Märchen der Gebrüder Grimm. Das Hase und Igel Spiel. Wenn man sich an einem Schalter angestellt hatte um seine Papiere vorzulegen, wurde man nach den Fahrzeugpapieren für die LKW und seinen Reisepass gefragt. Wie oben erwähnt, ein nagelneuer Terminal. In jedem anderen Land würde man meinen die Computeranlage wäre optimal vernetzt.
Nicht so in Brest an der weiß russischen Grenze. Wie kann es denn sein, dass man 10 x nach seinen Fahrzeugpapieren und seinem Pass gefragt wird. Jedes Mal die gleiche Prozedur. Eingabe der Daten des Fahrzeugscheins und des Reisepasses. An jedem Schalter und immer wieder. Wo ist da die Vernetzung der Computer. Ein Glücksfall für uns war der Fahrer der Fa. Timmerhaus- Als gebürtiger Pole, konnte er sich mit seinen Russisch Kenntnissen hervorragend verständigen. Aber als er zum 8x nach seinen Fahrzeugpapieren und seinem Pass gefragt wurde, verzweifelte auch er. Bekam man einen Stempel auf seinem Laufzettel, wurde man an einen anderen Schalter (meistens auf die gegenüberliegende Seite) des Zollamts geschickt. Dort angekommen ja man glaubt es kaum Fahrzeugpapiere und Pass. Da die LKW nicht verplombt waren wurden die Fahrer aufgefordert an die Rampe hinter den Terminal zu fahren. Wir waren der Meinung es handele sich um eine Sicht Kontrolle. Die hinteren Türen öffnen hineinsehen und dann ist alles in Ordnung (15 Uhr 30).
Als es endlich um die Frachtpapiere ging, wurde es wirklich närrisch. In der detaillierten Ladeliste, findet man verschiedene Warengruppen, die alle erklärt, aufgeführt und nachvollziehbar sind. Man konnte es förmlich greifen, dass die Mitarbeiter im Zollamt nicht wissen was sie tun oder tun dürfen. Gehen Sie bitte an Schalter 25. Dort angekommen und beim Blick in die Papiere, die Frage was wollen sie denn hier? Ihr Kollege von Schalter 47 hat uns zu ihnen geschickt. Nein hier sind sie falsch, ich bin nicht zuständig. Gehen sie wieder zu Schalter 25. Diesen erreicht wieder mit anstehen, denn die anderen LKW Fahrer machen ja das gleiche Spielchen mit, die vorwurfsvolle Frage was wollen sie hier? Ich habe sie doch zu Schalter 47 geschickt. Ja, aber der sagt er sei nicht zuständig. Das kann nicht sein, gehen sie wieder zu Schalter 47. Dort wieder mit Wartezeit angekommen, ich habe ihnen doch gesagt ich bin nicht zuständig. Auf unsere Bitte er möge sich doch einmal mit seinem Kollegen besprechen, wer denn jetzt zuständig sei, geschah dieses tatsächlich per Telefon. Nach einem kurzen Austausch begann sich der Mitarbeiter an Schalter 47 unsere Frachtpapiere genauer anzusehen.
Auf einmal (kein Scherz jetzt kommt ein Oberhammer) wollte er ein Zertifikat für die Pampers von uns sehen. Richtig gelesen ein Zertifikat für Pampers. Auf unsere Frage was für ein Zertifikat er denn meine? Eines für die Mindesthaltbarkeit der Pampers. Ich denke man kann sich vorstellen wie dumm wir aus der Wäsche geschaut haben. Nach kurzer Beratung riefen wir in Mosyr an man möge im Zollamt anrufen und ihnen mitteilen, dass wir das Zertifikat nachreichen würden. (18 Uhr) Nach 45 Minuten war das tatsächlich erledigt.
Jetzt kann es sich doch nur noch um einen kurzen Augenblick handeln, dann verlassen wir den Zoll. Denn es fehlte uns nur noch der letzte Stempel. Auf unsere Frage am Schalter, ob die Mitarbeiterin selbst die Sicht Kontrolle durchführe bekamen wir keine Antwort. Nachdem auch dieses wieder mit Wartezeit verbunden war, hatten wir 19 Uhr erreicht. Es bekam uns ein ungutes Gefühl, denn um 20 Uhr ist Schichtwechsel. Richtig auch auf unser mehrmaliges Nachfragen wann die Kontrolle denn nun durchgeführt würde, keine Antwort. Super der Schichtwechsel war erreicht.
Als um 20 Uhr die Mitarbeiter wechselten, dauerte es eine weitere Stunde bis sich 2 Zoll Beamte zu uns heraus bemühten, um sich die Ladung anzusehen (Dachten wir). Mit den Frachtpapieren in der Hand begann die Kontrolle. Wie oben beschrieben, die hinteren Türen waren geöffnet. Das reichte aber diesen beiden recht arroganten Zöllnern nicht. Alle Planen öffnen wurde angeordnet. Prima der Timmerhaus LKW war bis unters Dach bepackt. Wir konnten die seitlichen Planen gar nicht ganz öffnen, denn durch den Transport hatten sich einige Kartons ein wenig verschoben. 2 unserer Leute hielten die Plane in die Höhe, damit sich der Zöllner die Ladung ansehen kann. Als es nicht zu beanstanden gab, kam der andere Zollbeamte und gab dem gleichen Beamten den Befehl sich die Ladung an der Seite anzusehen. Unsere vorsichtigen Einwände der Kollege hätte sich die Ladung seitlich gerade angesehen fruchteten nichts. Wieder die schwere Plane hoch heben und kontrollieren.
Als die Plane bei dem kleineren LKW gelöst war, kletterte ein Beamter auf die Ladefläche und begann einige Kartons genauer zu inspizieren. Was ist das denn hier? Er hatte einen Karton mit Einmal Handschuhen aus Vinyl geöffnet. Auf unsere Antwort Arbeit Handschuhe begann eine erneute Diskussion. Er könne die Arbeit Handschuhe auf der Ladeliste nicht finden. Unser Blick in die Liste ergab, dass die richtige Antwort medizinische Arbeit Handschuhe gewesen wäre. Ja aber als Zoll Beamter ist man klar im Vorteil. Als auch dieses Miss Verständnis aus der Welt geschaffen war und wir die LKW wieder verschließen durften dachten alle, jetzt geht es gleich weiter (22 Uhr).
Richtig!!!!! wieder einmal falsch gedacht. Wie gesagt es ging nur noch um den letzten Stempel. Die Fahrer hatten ihre Fahrzeugpapiere/Pässe in den LKW gelassen. Frohen Mutes hinein ins Zollamt und warten auf den Stempel. An Schalter 64 angelangt Fahrzeugpapiere, Reisepass. Wie? Was? schon wieder. Ja schon wieder und das ganze Spielchen begann erneut. Daten aus dem Fahrzeugschein/Reisepass in den PC eingeben zehn Ausfertigungen ausdrucken die alle von den Fahrern unterschrieben werden mussten alle zehn zum ich weiß nicht wievielten Male. Ich bin überzeugt dass so viel Papier erzeugt wurde, dass ein ganzer Aktenordner damit gefüllt werden könnte.
Wir konnten es kaum glauben nach sage und schreibe fast 14 Stunden im Zoll bekamen wir unseren lang ersehnten letzten Stempel. So fuhren wir aus dem Zoll heraus (23 Uhr 30) und mussten uns ein Hotel in der Nähe der Grenze suchen. Durch diese Verzögerung kamen wir einen ganzen Tag später in Mosyr an. Auch wurden die Kosten durch die zusätzliche Übernachtung unnötig in die Höhe getrieben.
Auch wenn wir einige Meter/Kilometer im Zollamt gelaufen sind, Humor ist wenn alle Mosyr Fahrer nach fast 14 Stunden doch noch lachen können.
Uli Spickenbaum
Bilder von der Paketsammlung im Herbst am 18. Oktober 2010.
Bilder von der Fahrt nach Mosyr. Wir danken Johannes Lanfermann für die gelungenen Bilder.
Was Menschen so leisten können.... viele sind weit über 70 Jahre
Der zweite Tag.......
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