Pfarrer Bernhard Franke wurde am 16.07.1888 in Vreden geboren. Am
08.03.1913 zum Priester geweiht, kam er als Kaplan zur Pfarre St. Johannes
in Kirchhellen. Hier war er bis zum 08.12.1918 tätig. von dort wurde er nach
Buer-Erle und anschließend in die Diasporagemeinde Moers-Asberg versetzt. Am 15.07.1938 berief ihn der Bischof von Münster zum Pfarrer an unsere Kirche. |
Schon kurz nach seinem Amtsantritt begann Pfarrer Franke mit baulichen
Änderungen im und am Gebäude der ersten Kirche.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte er sich einen Grundstock für das fehlende
Pfarrheim zu schaffen. Aus den naheliegenden Flakstellungen des Zweiten
Weltkrieges versuchte er, die Holzbaracken der ehemaligen Wehrmacht zu bekommen.
Aus selbstgefertigten Aschebetonsteinen wurde das Außenmauerwerk geschaffen. Am
01.05.1949 war die feierliche Einweihung des in Eigenleistung der Pfarre
erstellten ersten Pfarrheimes. Das Pfarrheim brachte beispielhaften Aufschwung
in der Vereinstätigkeit der Kirchengemeinde.
Seit 1957 machte Pfarrer Franke große Anstrengungen, durch Umbau bzw.
Erweiterung der vorhandenen Kirche mehr Raum zu schaffen. Die Voraussetzungen
für eine Erweiterung waren schon seit der Planung berücksichtigt. Unermüdlich
war er in diesem Anliegen unterwegs. Trotz seines Alters setzte er sich aber für
einen Neubau ein.
Pfarrer Franke erschien einigen unbequem. Er hielt mit seiner Meinung nicht
hinter dem Berg. Auch nicht in der Nazizeit. Als Seelsorger war er in allen
Dingen konsequent.
Pfingsten 1966 erkrankte er erstmals so schwer, dass er operiert werden musste.
Er verstarb am 12.03.1967 im 79. Lebensjahr.
Sein letzter Wunsch war, so einfach wie er gelebt hatte, auch begraben zu
werden. Schlicht und einfach, ohne Kranz und Blumen. Todesanzeige und Nachruf
waren ebenfalls ganz gegen seinen Sinn. Die Bekanntgabe seines Todes gehöre in
die Kirche, nicht in die Zeitung. Eine Beerdigung wollte er, so wie sie in
Grafenwald üblich war. Das Begräbnis auf dem Friedhof sollte mit dem gesungenen
Credo der Messe beendet werden. So war sein letzter Wille.
aus: Johannes Lanfermann: 100 Jahre Kirche Grafenwald, Festschrift zur Geschichte von Kirche, Pfarre und Ortsteil 1899-1999, 1999
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