Dr. Theodor Sunder, geboren am 3.10.1866 in Recke bei Ibbenbüren, am 18.10.1892 in Rom zum Priester geweiht, wirkte er als Seelsorger in Orsoy/Niederrhein und in der norwegischen Mission, dort zuletzt in Stavanger. Am 15.11.1901 wurde er als erster Rektor in die Filialgemeinde feierlich eingeführt. Mit seiner Anstellung nahm das religiöse Leben in Grafenwald den erfreulichen Aufschwung, den man sich erwartet hatte. Auch das kirchliche Vereinsleben entwickelte sich von Jahr zu Jahr Schon bald erfolgte die Gründung des kirchlichen Gesangvereins "Cäcilia". In Ermangelung eines Dirigenten übernahm Dr. Sunder als Gründer und Präses zunächst einige Jahre selbst dieses Amt. Während der Gottesdienste dirigierte jemand aus der Chorgemeinschaft oder aus der Gemeinde den Chor. |
Rektor Sunder bemühte sich sehr um die Pfarrwerdung. Aus dem Archiv geht
hervor, dass er mit großer Enttäuschung die Ablehnung für die Errichtung eines
"Kirchhofs" in Grafenwald zur Kenntnis nehmen musste. Er hatte, nach
Aufforderung durch das Generalvikariat, bereits das Grundstück und die
Finanzierung dazu beschafft.
Seine Aktivitäten in Grafenwald lagen nicht nur im kirchlichen Bereich. Am
10.05.1909 wurde ihm durch die königliche Regierung die Ortsschulaufsicht für
Grafenwald übertragen. Der Chronist schreibt:
Rektor Dr. Sunder, der die ganze kirchliche Entwicklung Grafenwalds miterlebt
und tatkräftig beeinflusst hatte, wirkte leide nicht mehr dort, als durch die
Pfarrerhebung diese Entwicklung einen vorläufigen Abschluss nahm. Nach
15jähriger, eifriger und selbstloser Tätigkeit war Dr. Sunder am 11. November
1916 als Pfarrer nach Vellern versetzt worden. Die Dankbarkeit der Grafenwälder,
die seinen Weggang schmerzlich empfanden, folge ihm dahin nach.
Riesig freute sich Dr. Sunder im Oktober 1949. Anlässlich des Jubiläums "50
Jahre Kirche in Grafenwald" besuchten Pfarrer Bernhard Franke und zwei
Mitglieder des Kirchenvorstandes den 83-jährigen persönlich. Sie überbrachten
ihm, dem ersten Rektor, die Glückwünsche unserer Kirchengemeinde. In einem
doppelseitigen Brief führte er seine Erinnerungen an das schöne Grafenwald auf
und bedauerte sehr, dass er wegen seines Gesundheitszustandes nicht mehr nach
Grafenwald kommen konnte. Er starb nach einem längeren Leiden am 31.12.1956 in
Vellern bei Beckum
aus: Johannes Lanfermann: 100 Jahre Kirche Grafenwald, Festschrift zur Geschichte von Kirche, Pfarre und Ortsteil 1899-1999, 1999
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