24. Juni 1961: Bau der Johannes-Brücke

GrafenwaldAm

Schützen wissen sich zu helfen

Brückenschlag umgeht Verbot - Festzug über traditionellen Weg

Lachende Dritte in einem kleinen Streit mit den Verkehrsbehörden sind seit Samstag die Mitglieder des Schützenvereins Grafenwald. Ihnen war amtlicherseits untersagt worden, beim Schützenumzug am kommenden Wochenende die Bundesstraße 223 zwischen Schneiderstraße und "Ottenschlag" zu benutzen. Der Verkehr würde dadurch zu stark behindert, meinten die zuständigen Behörden, und auch der Fahrradweg, auf den die Schützen ausweichen wollten, sei nicht geeignet für das Vorhaben.

Was blieb den Schützen anders übrig, als sich zu fügen! Um den traditionellen Weg des Festzuges nicht zu gefährden, suchten sie nach einer anderen Lösung. Diese war nach einigem Überlegen (und Verhandeln mit einem Grundstückseigentümer) gefunden und wurde nun Samstag in die Tat umgemünzt. Eine "Pionierabteilung" baute nämlich Samstag kurzentschlossen über einen schmalen, aber tiefen Graben, der parallel zur Straße "Ottenschlag" verläuft, eine stabile Brücke. Der traditionelle Weg des Festzuges ist gerettet.

In knapp einer Stunde war die Arbeit getan. Schützenkönig Johannes Söller hatte Pferd und Wagen aus der Remise geholt und einige Dutzend stabile Eisenbahnschwellen gebracht, die schnell zu einer soliden Brücke zusammengefügt waren. Noch Samstag nachmittag übergab König Johannes die Brücke dem "Verkehr" und taufte sie auf den Namen Johannes-Brücke (das hatte der Vorstand des Schützenvereins beschlossen). Der Weg über Peters Wiese erhält für die Dauer des Festen den Namen Schützenstraße.

So haben die Grafenwälder Schützen ein Verbot umgangen und ein Verkehrsproblem auf originelle Art gelöst.


Der Zeitungsartikel wurde von Werner Vögeling zur Verfügung gestellt.


letzte Änderung: 10.10.2008 Impressum - Datenschutz