Straßen in Grafenwald: Bottroper Straße

Die Bottroper Straße reicht von der Einmündung der Hauptstraße bis zur Grenze Bottrop. Sie ist damit ein Teilstück der Straße von Dorsten über Kirchhellen nach Bottrop (bis 2006: B 223, ab 2007: L 623 ).

Bottroper Straße - Alleestraße - Münsterstraße, diese drei Bezeichnungen führt die L 623 auf Kirchhellener Gebiet in der Richtung von Süd nach Nord.

Bürgermeister Tourneau (1816-1858) beschreibt diese Straße in seiner "Chronik des Kirchspiels Kirchhellen" so:

Von Dorsten auf Bottropp auf Oberhausen, Landstraße. Führt durch Eckel, Hardinghausen, Overhagen, Holthausen.
Länge: 2910 Ruthen(1 Pr. Rute = 3,76m) = 10.941,60 m
Zustand: Sandweg, aber immer brauchbar
Bemerkung: Diese Straße bedarf das ganze Kirchspiel zur Verbindung mit Ruhr und Rhein und ist daher für dasselbe von höchster Wichtigkeit; man unterhält solche um so williger, als man den eigenen Vortheil nicht verkennt und man nicht bezweifelt, daß sie einst Poststraße und chaussiert werde. Sie führt fast überall durch cultivierte Gegend, während jene ad 1 (Alter Postweg, d. Verf.) in der öden Heide nur selten ein Haus berührt, solche Häuser aber bis jetzt dem Reisenden, außer Brad und Brandwein gar nichts gewähren.

Aus dieser Darstellung Tourneaus ist deutlich zu hören, welche Straße - Postweg oder die genannte Straße - er für wichtiger hielt.

Entgegen aller Vermutung hat diese Straße kein hohes Alter, wie etwa Lippweg oder Alter Postweg. Erst im Jahre 1777 eröffnete der kurfürstliche Statthalter Graf von Nesselrode einen "Kommunikationsweg", einen Verbindungsweg also, von Bottrop nach Dorsten. Das soll aber nicht bedeuten, dass bis dahin keine Verbindung von Bottrop nach Kirchhellen und weiter nach Dorsten bestanden hätte. Doch wird es sich um Feld-, Wald- und Wiesenwege gehandelt haben, die durch Eigentumsgrenzen, Zäune u.ä., unterbrochen waren, ähnlich den Verbindungen zwischen Feldhausen und Dorsten, die im Kalenderartikel "Hanseatengeist, Ade!" des Heimatkalenders Dorsten 1983 beschrieben worden sind. Hier wurde sogar der öffentliche Charakter einzelner Wege und Wegestücke bestritten. Landrat Devens, der diese Wegeverbindung(en) aus eigenem Erleben kannte, schlug deshalb mit der Faust auf den Tisch und ermahnte die Stadt Dorsten, ihrem Auftrag als Handelsstadt gerecht zu werden und auf Verbindungen zu den Nachbarorten zu achten.

Städte und Gemeinden vernachlässigten aber nicht von ungefähr die Unterhaltung ihrer Straßen und Wege, denn auch schon damals waren diese ein teures Übel. Daher beschränkte man sich auf die allernotwendigsten Verbindungen, und das waren dann die sogenannten Hauptstraßen, von denen das Vest Recklinghausen (nur) folgende besaß :
die Vestische Landstraße (Osterfeld - Bottrop - Buer - Westerholt - Recklinghausen - Horneburg - Waltrop - Lünen),
den Märkischen (Gahlener) Kohlenweg (Bochum - Buer - Dorsten - "Kohl"-haus auf der Hardt),
den Alten Postweg (Dorsten - Sterkrade ).
Nun zurück zur B 223. Als Kommunikationsweg hatte er eine wesentlich geringere Bedeutung als etwa die eben genannten Hauptstraßen. Sie stellten lediglich die offizielle Verbindung von Orten dar und mussten von den Kirchspielen unterhalten werden. Der Zustand der Straßen war demnach auch entsprechend. Dies führte dazu, dass 1781 die Bestimmungen über die Unterhaltungspflicht mit Strafandrohung nochmals bekannt gegeben werden mussten.

Es wurde gefordert:
1. Jedes Kirchspiel muss die Landstraßen und Wege selbst unterhalten.
2. Die Straßen- und Wegearbeiten müssen dreimal jährlich, und zwar am 12. März, 12. Juni und 12. Oktober vorgenommen werden. Die Landstraßen haben hierbei den Vorrang.
3. Bis zur Vollendung der Arbeiten muss im März und Oktober von morgens 8 Uhr bis 5 Uhr abends, im Juni von 6 Uhr bis 20 Uhr mit dem nötigen Werkzeug und nötigen Gespannen gearbeitet werden.
4. Wird Holz benötigt, so muss es aus den Gemeindeholzungen des Kirchspiels genommen werden.
5. Kies und Sand müssen aus den Gemeinheitsgründen genommen werden.

Diese Zwangsarbeiten auf den Hauptstraßen erregten den höchsten Unwillen der Bevölkerung. Dies führte 1783 zu der Regelung, die Arbeiten mit barem Gelde aus der Landeskasse zu bezahlen. Aufsicht über die Arbeiten sollten zwei Vertreter des Ritterstandes führen. Da diese ihr Amt jedoch sehr nachlässig versahen, wurde 1798 eine "Wegekommission" in der Person des Hauptmanns Müller angestellt. Dieser hatte unter anderem die Straße von Dorsten über die Grafenmühle nach Oberhausen, soweit sie durch vestisches Gebiet führte (Alter Postweg), wie auch die Straße von Bottrop nach Dürsten (B 223) zu beaufsichtigen.

Nach seiner Pensionierung wurde der städtische Inspektor Donnea als Wegekommissar bestellt. - Wie es mit unserem "Kommunikationsweg" zu damaliger Zeit bestellt war, mag eine seiner Feststellungen veranschaulichen:

Die Strecke in den Breils Höfen (heute: Strangemann, Vauth/Niehus, Rickert) war so versunken, dass eine dreispännige Landfuhre in meiner Gegenwart sich ausgraben lassen musste. Ausbesserung: 3 Fuder Wachollen (Wacholderbüsche) und 80 Karren Sand.

Mit dieser "Reparatur" war die nächste bereits vorprogrammiert.

Die Straße damals führte vom "Essener Tor" der Stadt Dorsten an der Seikenkapelle vorbei bis Schulte Ekel, machte dann einen Schlenker auf die Höfe Kleine und Grüße Breil zu, lief im wesentlichen in südwestlicher Richtung weiter und wendete etwas nördlicher der heutigen Einmündung der Dinslakener Straße nach Südosten bis zur Windmühle. Von da lief sie etwa der heutigen Schulstraße nach ins Dorf. Die Straße führte dann durch das Dorf ungefähr Richtung Johann-Breuker-Straße - Oberhofstraße - Burgstraße - Kaplan-Xanten-Straße wieder auf die heutige Trasse südwärts.

Über die weitere Geschichte gibt uns Tourneaus Chronik weiter Auskunft:

Im Mai 1818 wurde auf Befehl der Königlichen Regierung an verschiedenen hiesigen Wegen Wegeweiser aufgestellt:
1. nach Gahlen in Hardinghausen bei Kleppe mit 2 Armen
2. nach Hünxe und Wesel am Deipen Weg mit 2 Armen
3. bei Feldmann nach Dinslaken, Bottrop, Sterkrade, Dorsten mit 4 Armen

Am 26. Juli 1819 traf der Regierungsrat Delius auf seiner Inspektionsreise des hiesigen Kreises hier ein; erkundigte sich nach manchen Gegenständen, besuchte die Kirchen und Schulen und begab sich dann nach Bottropp.

Vom Bürgermeister wurde ihm der Vorschlag gemacht, die neu zu erbauende Chaussee von Dürsten nach Oberhausen statt durch die Heide bei der Grafenmühle vorbei, solche über Kirchhellen zu führen; die Chaussee würde dadurch weniger kostspielig, gerade und drei Örter, Kirchhellen, Bottropp und Osterfeld würden wesentlich dadurch gewinnen, indem dieselbe dann durch und bei denselben vorbeigehen würde. Er schien diesen Vorschlag gut aufzunehmen.

Im Januar 1824 verbreitete sich das Gerücht, daß mit dem Bau der Chaussee von Dürsten auf Oberhausen begonnen werden würde.

Der Ortsbürgermeister wie die Gemeinde wendeten sich darauf an die hohe Regierung in Münster mit der Bitte, jener Straße die Richtung über Kirchhellen zu geben. Das Resultat dieser Vorstellung war eine nicht abweisende Bescheidung seitens des Herrn Regierungs- und Baurats Lehmann, so wie später die geometrische Aufnahme der vorgeschlagenen Wegelinie folgte.

Am 21. Oktober 1824 beehrten der Herr Oberpräsident Freiherr von Vinke das Kirchspiel mit ihrer Gegenwart. Nachdem Hochdieselben die öffentlichen Gebäude in Augenschein genommen und über mehrere Umstände, insbesondere auch wegen der Richtung der Chaussee Erkundigungen eingezogen hatte, setzte Sie ihre Reise nach Bottropp fort.

1825. Auffallend war es, daß am Ende des Jahres mehrere Eingesessene des Kirchspiels eine Vorstellung bei der landrätlichen Behörde übergaben und darin die Bitte ausdrückten, der Postweg von Dorsten möchte nicht über Kirchhellen gelegt werden.

Diese, dem eigenen Interesse offenbar zuwiderlaufende Bitte, erschien anfangs unbegreiflich, später vernahm man aber, daß die Bittsteller dazu verleitet waren, indem man den leichtgläubigen Landleuten vorgespiegelt, der neue Weg würde ganz auf ihre Kosten müssen gebaut werden.

Diejenigen, welche diesen Weg eingeschlagen, um die Bittsteller gegen diese grüße Wohlthat der Poststraße einzunehmen und dem Kirchspiel dadurch für die ganze Zukunft so enorm zu schaden, haben sich zwar nicht genannt, es ist aber in Erfahrung gebracht, daß Gewerbetreibende in dem benachbarten Starckrath, welche die Straße dorthin wünschen, auf diese Art im Trüben zu fischen gedacht haben."

Bereits seit 1817 war der Ausbau der Straße Dorsten-Oberhausen im Gespräch. In einer Darstellung (Staatsarchiv Münster II 13/32) vom 20.11.1823 heißt es, "daß zweckmäßig nicht die Strecke Alter Postweg zu nehmen sei, sondern besser die darunter gelegene Ebene zur bequemen Verbindung der nahe dabey liegenden Orte Kirchhellen, Bottropp und Osterfeld zu wählen sey" .

Diese Anregung wird in einer umfangreichen Stellungnahme von 1824 auch von Tourneau unterstützt, d.h. er hat für die Unterschrift Kirchhellener Einwohner aufgeboten. So finden wir die Namen: Steinmann, Allekotte, Grütering, Rechmann und Beckedahl. Eine weitere Eingabe von 1824 weist 22 Kirchhellener Namen auf.

Es folgen erste vage Kostenberechnungen, dabei ergibt sich, dass die Führung durch Kirchhellen als schwierig angesehen wird. Sie ist ja denn auch später um den Ort herumgeführt worden.

Als aber nun das Thema "Folgekosten" auftaucht, bekommen die Kirchhellen er kalte Füße. Sie sind nämlich der Meinung, dass sie dann für die Unterhaltung beider Straßen - Alter Postweg und neue Straße - aufkommen müssten. So wird dann der Postweg durch die Heide als mit "Hügeln, Bergen, Torfgruben und Morästen" versehen schlecht gemacht, ebenso sei die "HersteIlung der Brücken kostspielig", Parole also: nur noch eine Straße, nämlich die durch Kirchhellen!

Im Wochenblatt des Kreises Recklinghausen erscheint am 17. Dezember 1838 folgende Ausschreibung:

Ausschreibung im Wochenblatt des Kreises Recklinghausen   Die Besitzung Otten lag an der sogenannten Todeskurve, die Brücke überquerte die Boy. Die hier genannte Stephanstraße (Steffen-Straße) lag wohl in der Trasse der jetzigen Forststraße.

1. Juli 1832. Mit 1. Juli wurde die alte Poststraße verlassen und jene über Kirchhellen in Benutzung genommen. Mit der Instandsetzung wurde nunmehr desto eifriger fortgefahren.

1835. Im Sinne des Tit. 15 des allgem. Landrechts wurde die neue Straße zur Landstraße erklärt.

Erklärung der Straße zur Landstraße vom 25.10.1835

1842. Auf höhere Verfügung wurde im August und September die Straßen Richtungen von Oberhausen auf Dürsten a) über Starckrath und Grafenmühle (Alter Postweg), b) über Osterfeld, Bottropp und Kirchhellen (heutige B 223) technisch aufgenommen, indem das Finanzministerium in einer der beiden Richtungen eine Kunststraße) anzulegen beabsichtigt. Der Gemeindevorstand säumte nicht, die hohen Behörden für die letztere Richtung (b) zu interessieren und selbst Sr. Majestät den König in einer Immediat-Eingabe (= eine unmittelbar an den König gerichtete Eingabe) und huldreiche Genehmigung zu bitten."

Im Jahre 1816 wurde die Bauerschaft Ekel, die durch ein Dekret Napoleons 1811 zu Dorsten geschlagen wurde, wieder mit Kirchhellen vereinigt, ein Verdienst des Bürgermeisters Tourneau. Diese Wiedervereinigung hatte auch Folgen für die Unterhaltung der Straße Dorsten - Kirchhellen:

Beck, am 29. July 1819.

An den Landr. Herrn Commißair Grafen von Westerholt
Die Bauerschaft Ekel zum Kirchspiel Kirchhellen und seit der Vereinigung des Vestes mit dem ehemaligen Großherzogthum Berg zum Verwaltungsbezirk Dürsten gehörig ist neben manchen anderen dadurch entstandenen Inconvenienzen (Ungelegenheiten) schon so oft bei gemeinsamen Angelegenheiten des Kirchspiels Veranlassung von häufigen weitläufigen Correspandenzen zwischen der Dorstenschen und hiesigen Polizeistelle gewesen, daß es zu wünschen wäre, diese Trennung des Kirchspiels Kirchhellen endlich wieder aufgehoben und jene Gemeinden mit dem hiesigen Bezirk vereinigt zu sehen.

Weiter weist er auf die steigende Finanzkraft der Gemeinde hin, wenn Ekel wieder zu Kirchhellen käme. Er nennt als zu finanzierende Vorhaben den Neubau der Schule, die Verlegung des Friedhofs, Reparaturen am Pfarrhaus und an der Kirche. Er fährt dann fort:

Schneller werden die Bauten vor sich gehen, wenn von der hiesigen Stelle alle Anordnungen direkt verfügt werden können und schneller werden die Beiträge zu den Kosten erhoben und eins wie das andere früher beendigt werden als wenn, wie bisher geschehen, die Polizeibehörde zu Dürsten requrirt werden muß, wodurch nachtheilige Zögerungen unvermeidlich sind.

Jedoch nicht allein wegen dieser augenblicklichen Um,5tände wäre die fragliche Vereinigung zu wünschen, sondern vorzüglich auch noch wegen einer anderen Rücksicht.

Durch das Rescript der hochlöblichen Regierung vom 13. März d.J. ist nemlich auf dem Wege von Dürsten über Kirchhellen in letzterem Orte die Anlegung eines Wegegelds-Empfang (in dem kleinen Hause zwischen der Gastwirtschaft Jandewerth und dem Feldmannschen Hause) mit der Verbindlichkeit, den fraglichen Weg in gutem Zustande zu halten, genehmigt worden. Dieser Weg führt nun auch durch die Bauerschaft Ekel und der Ertrag jener Stelle wird zum Besten des ganzen Kirchspiels verwendet. Ekel ist also so wie die andern Gemeinden zur Unterhaltung verpflichtet und ist auch nicht unwillig, dieselbe zu leisten. Allein, wie das gewöhnlich der Fall bei Wegearbeiten ist, wo nicht directe wirksame Maaßregeln zur Ausführung in Anwendung gebracht werden können, sondern alles auf dem langsamen Wege der Requisition bewirkt werden muß, so ist auch leider hier auf jenem Wege von der Bauerschaft Ekel bisher noch nichts geschehen und wie ich vernehme, wollen auch die pflichtigen Eingesessenen nicht unter Leitung des hiesigen Wegeaufsehers Steinmann, der doch die ganze Sache vorzüglich kennt, arbeiten. Bei der angetragenen Vereinigung würde aber dieser Übelstand bald abgestellt sein, ich würde die Unterhaltung der ganzen Wegestrecke unter meiner alleinigen Aufsicht haben und in kurzer Zeit dieselbe in jener Bauerschaft in ebenso guten Stand setzen können, wie es in den hiesigen Gemeinden der Fall ist.

Ich beharre
Ew. Hochgeborenen gehorsamster
Tourneau, Bürgermeister.

Der Antrag wird genehmigt, und am 3. September 1819 benachrichtigt Tourneau die Ekeler Bürger über die landrätliche Verfügung:

Nachricht für die Eingesessenen der Bauerschaft Ekel.
Mit dem 1 ten Januar künftigen Jahres wird ingefolge höherer Bestimmung die Bauerschaft Ekel mit der hiesigen Bürgermeisterey vereinigt, von jetzt an aber schon die Aufsicht über die Reparatur der Landstraße von Kirchhellen nach Dürsten von dem Unterschriebenen geführt und ebenso die Reinigung der Bäche und Gräben von hier aus veranstaltet werden. In dem ich sämtliche Eingesessenen hiervon in Kenntniß setze, fordere ich dieselben zugleich auf, hinsichtlich der Wegearbeiten überall pünctlich Folge zu leisten, die Gräben und Bäche aber bei Vermeidung der gewöhnlichen Strafen bis Ende September vollständig zu reinigen.

Beck am 3ten September 1819.
 

Der Bürgermeister von Kirchhellen
Tourneau.

Der Verwaltungsbericht des Kreises Recklinghausen führt unter der Übersicht der ausgebauten Chausseen die "Staatsstraße Dorsten-Oberhausen" mit einer Länge von 21/2 Meilen = 18,75 km und einer Breite von 28 Fuß = 9,8 m auf.

Mit der Umwidmung des "Kommunikationsweges" in eine Poststraße und dem Ausbau, der "Chaussierung", zur Kunststraße musste diese laut "Königlicher Order" mit Bäumen bepflanzt werden. Um die Kosten dafür so niedrig wie möglich zu halten (Sprichwörtliche Redensart: Die Preußen haben sich großgehungert), durften auch Privat-Personen solche Bäume pflanzen.

Zu dieser Verordnung erschienen dann auch schon bald nähere Ausführungsbestimmungen, die die "zu dergleichen Bepflanzungen Lusttragende" zu beachten hatten. Diese Bestimmungen umfassten sage und schreibe drei Druckseiten. Wer diese gelesen hatte, dem war mit Sicherheit die Lust vergangen, Bäume anzupflanzen.

Weitere Daten in der Geschichte der L 623:

In den zwanziger Jahren wurde die Straße in den Ortsdurchfahrten mit sogenanntem Blaupflaster versehen, das dann einer Asphaltdecke weichen musste. Mit der Erneuerung nach dem Kriege, dem Bau der Fahrradwege und der Entschärfung der Todeskurve fielen auch die Bäume zu beiden Seiten der Straße.

Nach dem Krieg erhielt die Straße als "Bundesstraße" die Bezeichnung B 223. Die B 223 führte von Dorsten über Kirchhellen, Oberhausen nach Mülheim und endet dort an der B 1.

Der rasant angestiegene Kfz-Verkehr hat auch die Installierung einer Reihe von Verkehrsampeln in ihrem Bereich notwendig gemacht. Eine gewisse Entlastung aber ist nach Fertigstellung der A 31 eingetreten, die einen Teil des Nord-Süd-Verkehrs aufgenommen hat.

Als Bundesstraße wurde die Bottroper Straße vom Bund unterhalten. Da die Straße etwa ab der Auffahrt Kirchhellen-Nord der A 31 bis zur Stadtgrenze Oberhausen parallel zur Autobahn verläuft, hat der Bund die Verantwortung für diese Straße abgegeben und Verantwortung und Kosten dem Land NRW übertragen. Dies wurde möglich, da mit der A 31 bereits eine Straße in Zuständigkeit des Bundes vorhanden war. Am 1. Januar 2007 wurde so aus der B 223 die L 623. Es hat sich nicht nur die Zuständigkeit geändert, sondern auch etwa 60 Straßenschilder mussten ausgetauscht werden. Dies allein verursachte Kosten in Höhe von 45.000 EUR.

Spechtsbach, Grenze zu Alt-Bottrop Der Spechtsbach - hier vom Fahrradweg der Bottroper Straße fotografiert - bildet die Grenze zwischen Grafenwald und Alt-Bottrop.

Die Bottroper-Straße ist hier die einzige Verbindung zwischen Alt-Bottrop und Kirchhellen
 
Fachwerkhaus Fachwerkhaus nach der Grenze zu Alt-Bottrop Bottroper Straße mit Borgmann Baupart im Hintergrund  
Straße mit Bäckerei Dronhofer Blick von der Ecke Friedenstraße nach Süden, rechts Bäckerei Dronhofer Bäckerei Dronhofer Bäckerei Dronhofer
Westfalen-Tankstelle Westfalen-Tankstelle Grafenwald links Westfalen-Tankstelle, rechts Droßlingstraße
Blick auf Prosper IV Blick von der Bottroper Straße zur Zeche Prosper IV.    
Gartencenter Fockenberg Fockenberg Grünes Warenhaus mit Tankstelle Fachwerkhaus Vosselmann Fachwerkhaus Vosselmann
Grafenwald Vossenberg Grafenwald Magnolienbaum bei Vossenberg

letzte Änderung: 29.04.2007 Impressum - Datenschutz
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