An der Ecke Hegestraße / Bottroper Straße wurde von der Familie Bornemann die Gaststätte "Waldschmiede" betrieben.
Diese Ansichtskarten stellte Dr. Peter Scheidgen zu Verfügung.
In den Ruhr-Nachrichten vom 7. August 2002 wird über diese Gaststätte berichtet:
Restaurant, Tankstelle, Eisenwaren- und Fahrradladen - das Haus Bornemann an der Ecke Hegestraße/B223 in Grafenwald um das Jahr 1930 (RN-Foto: privat) | Ab 1945 wurde das Haus wieder aufgebaut. Bis 1958 führte die Familie Bornemann den Betrieb weiter. Der riesige Saal (im Hintergrund) dient heute als Lagerraum. (RN-Foto: Wessel) |
"Waldschmiede" in Grafenwald brannte nach Fliegerangriff im Jahre 1945 völlig aus
Über 40 Jahre lang verfügte das Restaurant zur Waldschmiede in Grafenwald über den größten Saal im Vest. Sogar Verse erinnern an den Gastronomiebetrieb, der 1945 nach einem Fliegerangriff ausbrannte.
Auf der ehemaligen Provinzialstraße (heute B223) gab es lange die Gaststätten und Restaurants Forsthaus Specht, Waldschmiede Bornemann, Wachtmeister, Eulering-Otte, Jandewerth, Schlüter, Alte Post, Schulte Wieschen, Hackfurth und Dobbe. Nur noch einige dieser Gastronomiebetriebe gibt es heute noch zwischen Forsthaus Specht und Kirchhellen-Mitte.
Betriebserweiterung
Bereits im 18. Jahrhundert entstand an der Ecke der heutigen Hege-/Bottroper
Straße ein Fachwerkhaus. Dort gab es bald eine Schmiede und eine Gaststätte. Es
war der "Sitz" der Familie Bornemann. Bernhard Bornemann erweiterte später den
Betrieb. Hinzu kamen Eisenwaren, Fahrräder und eine Zapfsäule. Und der Betrieb
boomte. von überall kamen die Gäste, um in der Waldschmiede in geselliger Runde
zu feiern. Tanz und Theateraufführungen gab es.
Bald war die Gaststätte zu klein. Es wurde ein Anbau geplant. Wie Josef Bornemann erklärte, entstand der riesige Saal mit Tonnengewölbe in den Jahren 1925/26. "Eine folgenschwere Entscheidung. Wir waren sogar zeitweise vom Ruin bedroht," meine Josef Bornemann. Doch der Saal war bald nicht mehr aus dem gesellschaftlichen Leben Grafenwalds und der umliegenden Gemeinden wegzudenken. Dort wurde, so Josef Bornemann, so manche Hochzeit gefeiert. Vermutlich wurde in der Waldschmiede auch so mancher Verein gegründet.
Schwere Schäden
Im April 1945 gab es in Kirchhellen einen Fliegerangriff alliierter Bomber.
Damals erlitten alle Gaststätten entlang der Provinzialstraße schwere Schäden.
Josef Bornemann: "Vor allen Gaststätten waren nämlich Fahrzeuge mit Munition
abgestellt und diese explodierte während des Angriffes." Die Waldschmiede wurde
völlig zerstört und die Familie Bornemann bezog kurzzeitig Quartier bei einem
Grafenwälder Bauern. Bald begannen aber wieder die Aufbauarbeiten. Der
Bornemann-Saal mit dem Tonnengewölbe und den Gemälden von Theo May aus
Alt-Bottrop wurde zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt.
Bald ging die Ära "Waldschmiede" endgültig zu Ende. Noch heute erinnern die Grafenwälder Verse "Grafenwald und Bornemann, Denken Sie doch öfters dran, ist der Ort und das Lokal, wo man sich erholen kann." Für ältere Grafenwälder (und ältere Auswärtige) heißt die Haltestelle an der B 223/Hegestraße auch heute noch immer Bornemann", obwohl die Gaststätte bereits vor 45 Jahren endgültig schloss.
Blick in den Saal der ehemaligen Waldschmiede Bornemann in Grafenwald
Die oberen sieben Bilder wurden von Heinrich Ladzinski zur Verfügung gestellt.
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