Alte Ansichtskarte aus der Zeit vor dem Umbau von 1909/1910. Die Erweiterung des Anbaus ist hier noch nicht zu sehen. |
Bevor Grafenwald einen eigenen Geistlichen hatte, wurde 1900/1901 bereits für ihn ein Wohnhaus gebaut.
1909/1910 kam es zu ersten baulichen Veränderungen. Der vorhandene Anbau wurde unterkellert und um 6.20 m erweitert. Damit stand Platz für einen Kuhstall, einen Schweinestall, einen Futterraum und ein Abort zur Verfügung. Eine Jauchegrube war unter den Ställen untergebracht.
Schon 1940 - im Folgejahr seiner Amtseinführung in Grafenwald - ließ
Pfarrer Franke Änderungen am alten Pfarrhaus vornehmen. Zuerst wurde im Keller ein
Baderaum eingerichtet und ein Außen-Eingang für den Kellerbereich (der bis dahin
nur durch den Anbau zugänglich war) geschaffen. Später wurden im Anbau der
Pastorat zwei vorhandene Schweine-Boxen abgebrochen und für ein WC- und
Abstellraum hergerichtet. Danach wurde die vorhandene Koksheizung im Keller des
Pfarrhauses gegen eine ölgefeuerte Heizungsanlage ausgewechselt.
(Heizkörper wurden nicht ausgewechselt) und das ganze Gebäude an das
Wasserversorgungsnetz des RWW angeschlossen.
Nach dem Tode von Pfarrer Franke (1967) und vor Übernahme der Pastorat durch
Pfarrer Fögeling, wurden im Inneren Umbauarbeiten vorgenommen und zwar im
Obergeschoss ein WC mit Bad (bis dahin war im Obergeschoss weder ein WC noch ein Bad)
eingerichtet und neue Fenster eingebaut (Holzfensterrahmen gegen
Kunststofffenster mit Thermopaneverglasung) eingebaut.
Durch die im Laufe der Zeit mehrmals vorgenommenen Umbauarbeiten und
insbesondere auch durch Kriegseinwirkungen, und sicherlich auch durch
bergbauliche Einwirkungen, zeigten sich an der Bausubstanz immer mehr - und
größere Mängel - die den Kirchenvorstand und auch die bischöfliche Baubehörde
veranlassten, Überlegungen anzustellen, das Gebäude zu erhalten und intensiv und
umfassend zu sanieren oder, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ein neues Pastoratsgebäudes nach gegenwärtigen Gegebenheiten zu
errichten.
Ansicht von Westen (vom Prozessionsweg). Die höhergemauerten Giebel fehlen jetzt. |
Mit dem Kirchenvorstand von Grafenwald erkannte das Bischöfliche Bauamt die
Notwendigkeit, aus Kostengründen das alte Pastorat abzureißen, und an
gleicher Stelle eine neue Pastorat nach den heutigen
Erfordernissen: Versammlungsraum,
abgeschlossener Wohnteil für die Haushälterin (Schlaf- und Aufenthaltsraum)
sowie Raumbedarf für Priesteraushilfen und interne Besprechungen zu
schaffen.
Das neue Pastorat wurde geplant und entworfen unter der Leitung des
Architektenteams Köster und Sander, Münster-Coerde. Architekt Hanke aus
unserer Pfarre hatte die Bauausführung.
Für Art und Umfang der Räumlichkeiten/Raumgrößen waren
Richtlinien des Priesterrates der Diözese Münster
genau zu beachten.
Im September 1978 war der Abriss des alten Hauses; am 1. Juli 1979 konnte
das neue Pfarrhaus bezogen werden.
Für die Bauzeit konnte durch einen günstigen Umstand eine
Pfarr-Wohnung (mit Büro) in der Nähe der Kirche - an der Straße zur
Grafenmühle, Haus-Nr. 6, im Erdgeschoss, angemietet werden. Die
Telefonnummer des Pfarramtes brauchte nicht einmal geändert werden.
Fotos und Texte wurden aus dem von Johannes Lanfermann zusammengestellten Unterlagen im Pfarr-Archiv entnommen.
Ein Foto vom Pastorat aus dem Archiv des Vereins für Orts- und Heimatkunde Kirchhellen. |
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