Diese Straße läuft von der Bottroper Straße (L 623) als Fortsetzung der Hegestraße auf die Straße "Zur Grafenmühle". In diesem südlichen Bereich Kirchhellens haben wir grenzüberschreitend drei "Sondern" oder "Sundern":
Auf Bottroper Gebiet als Teil des "Kölnischen Waldes"
1. Sondern oder Bischofssondern.
Auf Kirchhellener Gebiet:
2. Vohssundern und
3. junkeren Sondern.
Nun zur Deutung der Namen: Die Silbe" Voss" hat nichts, wie man vermuten könnte, mit unserem Fuchs zu tun. Wir finden dieses Wort auch in anderen Orts- und Bach- oder Geländenamen: Vossenack in der Eifel; dieses Vossenack entspricht dem Vossenaken in Belgien und an der Ruhr, Füssenich bei Düren, Fusenich bei Trier, Fussigny in Frankreich, der Vussem (Bach in der Eifel), das Voss-meer in Holland, Vossiepen bei Hagen u.a. Alle diese Spielarten des Wortes" Voss" bedeuten nichts anderes als sumpfiges Wasser, kein Wunder bei der Vielzahl der Gewässer, die dieses Gebiet aufzuweisen hatte und noch aufzuweisen hat: Schwarz- und Rotbach, Spechtsbach, Schöttelbach, Kleine Boy, Mühlenteich und viele kleinere Zubäche ohne Namen.
Nun zu "Sundern". Hier scheiden sich die Geister: Die einen wollen den Begriff
vom heutigen Wort "absondern" herleiten. Dagegen spricht aber die Tatsache, dass
in allen Fällen die Frage nicht oder nur recht fadenscheinig beantwortet werden
kann, woher denn dieses Gebiet "abgesondert" sein soll, zumal die Grundform ja
"Sondern" oder "Sundern" heißt mit dem besitzanzeigenden Beiwort: Bischof als
dem Eigentümer des Sundern oder junkeren, das den Junker als Eigentümer des
Sundern nennt. Parallelen zu diesem Wort "Sundern", "Sondern" gibt es nun wieder
die Fülle (nach Bahlow): Sondern bei Olpe; Sündern bei Bückeburg; Sundern im
Kreise Arnsberg und Lübbecke; der Sonderwald in Thüringen; die Gehölze "Im
Sonder" z.B. bei Gertenbach an der Werra; der Sonderkopf im Reinhardswald. Auch
im Englischen gibt es Namen mit diesem Wortstamm: Sundercumbe ( cumbe ist unser
Kump = Topf und meint immer Sumpf- und Moderkuhlen). Ein Sonderbach fließt zur V
echte usw. Auch der Familienname Sondermann" meint den Mann, der im Sonder, d.h.
im moorigen Gelände gebaut hat. So dürfen wir getrost das Wort "absondern"
absondern!
Über die Geschichte des Vohses oder junkeren Sondern siehe: Heft Nr.
5
der Schriftenreihe des Vereins für Orts- und Heimatkunde: Alles über Grafenwald.
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