Der Sohn von Lehrer Wessels stellte folgenden Lebenslauf seines Vaters zusammen:
Karl wurde am 19.9.1891 in Hörstel an der Spitze des Teutoburger Waldes geboren. Wessels hatten dort einen Bauernhof zwischen dem Huckberg und dem Harkenberg und zwischen den beiden Straßen Hörstel-Riesenbeck und Hörstel-Bevergern. Ursprünglich gehörte Wessels Hof dem Bischof von Münster, bis Karl’s Großnichte ihn nach der Bauernbefreiung um 1840 freikaufen konnte. 1976 zerschnitt die neue Autobahn A 30, die heute von Osnabrück nach Holland führt, Wessels Hof. Sie bekamen dafür einen neuen Hof in Hopsten. Karl’s Eltern haben 1875 geheiratet. Sie hatten acht Töchter und zwei Söhne. Der Ältere erbte den Hof und der Jüngere wurde Lehrer in Grafenwald – Karl war ihr zweitjüngstes Kind. Zum Studium musste Karl in das damalige Posen-Westpreußen, zur Präpandarie nach Schneidemühle und in das Lehrerseminar nach Deutsch Krone. Vor dem 1. Weltkrieg kam er 1912 als Junglehrer nach Grafenwald. Die nahe Heide und die alten bäuerlichen Betriebe waren ihm heimatlich vertraut. Hier lernte er auch die Bergleute der nahen Zechen und ihre Familien kennen. Kriegsdienst unterbrach von 1914 bis 1918 seine Zeit in Grafenwald. Nicht weit von Grafenwald war seine Schwester Maria Haushälterin beim Pfarrer von St. Georg in Marl. Sie starb 1929 im Alter von 50 Jahren, im Mai 1930 starb Karl’s Mutter 79jährig, am 9. November verunglückte Karl tödlich. Er wurde nur 39 Jahre alt. Auf dem Grafenwälder Friedhof liegt sein Grab mit einem Findling. 1916 kam unsere Mutter als Lehrerin aus Münster nach Grafenwald. Wahrscheinlich kennen nur noch sehr wenige „Fräulein Schleiter“ 1923 heirateten unsere Eltern und wohnten in der Schule in Ekel, bis sie 1929 ein eigenes Haus nahe der Grafenwälder Kirche bauten. Nach dem Tod des Vaters zog unsere Mutter mit ihren beiden Kindern, Elisabeth und Karl, wieder in die Heimat. Sie starb dort 1971. Münster, im November 2001, Karl Wessels jun. |
Karl Wessels kam am 01.05.1912 als Lehrer an die Volksschule Grafenwald, wo er bis
zu seinem Tode am 09.11.1930 tätig war. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit durch seinen
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Die Chronik der Schule vermerkt dazu: "20. November 1914 Lehrer Wessels erhält die Nachricht, dass er sich morgen um 8 Uhr in Recklinghausen zur Fahne stellen muss." Das nebenstehende Bild von Karl Wessels ist ein Ausschnitt aus einem Klassenfoto des Geburtsjahrganges 1911/1912. |
Hochzeitsfoto von Elisabeth Schleiter und Karl Wessels (Foto zur Verfügung gestellt von Elisabeth Wessels, der Tochter Karl Wessels) |
Wo wohnte Karl Wessels? Laut Adressbuch von 1914 hat er in der Schule gewohnt (Adresse: Holthausen 117). Die Wählerliste für die Kirchenvorstandswahl 1919 gibt seine Adresse mit 117/6 an, dem Haus Scheidgen am Prozessionsweg. Aus dem obigen Bericht seines Sohnes wissen wir, dass er nach seiner Heirat 1923 in Ekel in der Schule wohnte. Das Adressverzeichnis von 1924 enthält für Ekel, Haus-Nr. 24 den Eintrag: "Wessels Karl, Lehrer, m. F." (m. F. = mit Familie). 1929 hat er an der Friedenstraße 70 (früher Holthausen 117/9) sein eigenes Haus gebaut. Von diesem Haus handelt auch sein Gedicht Achter Böm' un Busch.
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Im Juli 1928 fand die Gründung des Sportvereins DJK VfL Grafenwald statt. Karl Wessels war Mitbegründer und wurde bei der Gründungsversammlung einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Gedichte von Karl Wessels: |
Veröffentlichungen über Karl Wessels:
Nach Karl Wessels wurde eine Straße benannt. Diese erhielt zunächst den
Namen "Wesselstraße". Dabei wurde übersehen, dass sich Wessels am Ende mit
"s" schreibt und dieses fehlte im Straßennamen. Später wurde die Straße
umbenannt in "Karl-Wessels-Straße". |
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